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27. März 2024 von Richard Forsthofer

ETF: Chance oder Risiko?

ETFs scheinen eine einfache Möglichkeit zu sein, Geld breit gestreut am Aktienmarkt zu investieren. Wer ein Depot mit Anschluss an die Börse hat, kann eine Kauforder aufgeben oder auch einen Sparplan einrichten. Berater werden nicht gebraucht und sind in den Kosten der Produkte auch nicht enthalten. Das Geld wird zumeist in Indizes auf Aktienmärkte investiert.

Indizes werden von verschiedenen Unternehmen angeboten. Einige der bekanntesten Anbieter sind:

  1. MSCI (Morgan Stanley Capital International)
  2. FTSE Russell
  3. S&P Dow Jones Indizes
  4. Nasdaq
  5. STOXX (eine Tochter der Deutschen Börse)
  6. Bloomberg
  7. Morningstar

Diese Unternehmen erstellen und verwalten eine Vielzahl von Indizes, die als Benchmark für bestimmte Regionen oder Sektoren dienen. Die USA dominieren den Markt und geben den Takt vor.

Ein sehr beliebter Index ist der MSCI World, der aktuell 1.470 Unternehmen aus 23 Industrieländern umfasst. 71 % davon sind Unternehmen aus den USA, 6 % aus Japan, 4 % UK, 3 % Frankreich und 3 % Kanada. Die übrigen 13 % sind Unternehmen aus weiteren 18 Industrieländern. Der IT-Sektor macht knapp ein Viertel aus, gefolgt von Finanzen mit 15 % und Gesundheit mit 12 %. Die sechs größten Unternehmen machen fast 19 % des Portfolios aus (Microsoft, Apple, Nvidia, Amazon, Meta und Alphabet) und stammen allesamt aus den USA.

Die Auswahl und die Gewichtung der Unternehmen erfolgt in fast allen Indizes nach deren Marktkapitalisierung.

Bei der Gewichtung nach Marktkapitalisierung (Kurs * Anzahl der Aktien) muss bedacht werden, dass größere Unternehmen einen höheren Anteil im Index haben und diesen Anteil auch erst bekommen, wenn sie sehr groß sind oder sehr teuer wurden. Das führt dazu, dass ein Index stark von der Entwicklung weniger großer Unternehmen oder – wie im Falle des MSCI World – der USA abhängig ist. Ein Boom oder Crash einzelner Länder – oder noch mehr boomender Branchen – wirkt sich stark auf den Index aus.

Die Risikostreuung des eigenen aufgebauten Portfolios mit weiteren ETFs funktioniert im Crashfall nicht, weil auch die anderen Indizes aus den teuersten Werten der Welt oder der Regionen bestehen, die der jeweilige Index abdeckt. Bei Panik wird das verkauft, was am einfachsten zu verkaufen ist und das sind vor allem die Werte mit der höchsten Marktkapitalisierung. Im späteren Verlauf einer Krise wird oft das verkauft, was noch mit Gewinn verkauft werden kann. Auch hier sind die Werte aus einem Index überrepräsentiert. Der Vorteil der breiten Diversifizierung besteht heute z. B. im MSCI World kaum mehr. Zu groß wurde der USA-Anteil wie auch die Gewichtung einzelner, allesamt stark vom freien Welthandel und dessen Entwicklung abhängiger Unternehmen.

Das Problem gab es auch schon in der Vergangenheit, nur denkt zwanzig Jahre später niemand mehr daran. Zum Beispiel Ende der 80er Jahre bestand der MSCI World zu 40 % aus japanischen Unternehmen. Als dann die japanische Spekulationsblase platze, stürzte der Nikkei 225 über zwei Jahrzehnte in die Tiefe. Der Maximum Drawdown betrug ca. 80 %. Auch der MSCI World verlor ca. 25 %.

In der im Gegensatz dazu weltweiten .com-Krise 2000 war es im MSCI World ein maximaler Verlust von fast 60 % und es dauerte mehr als 12 Jahre, bis der Vor-Krisen-Wert erreicht war.

So wie die Anlage in ETFs z. B. auf den MSCI World einen Aufwärtstrend einzelner Unternehmen selbst unterstützten, da Menschen die gut gelaufenen und immer teurer gewordenen Unternehmen vermehrt kaufen, gilt das auch nach unten.

Ein Index wäre in der längerfristigen Vergangenheit ein sehr schlechter Rat gewesen, sein Geld anzulegen. Kein erfahrener und an deutsche Anleger denkender Fondsmanager setzte in den 80er Jahren ohne Not – also ohne Vorgabe durch das Verkaufsprospekt – 40 % auf überteuerte japanische Werte und keiner Anfang 2000 mehr als nötig auf die einfach zu teuren Technologiewerte. Die vor 30 Jahren noch häufige Orientierung des Managements an einen Index ist heute Vergangenheit.  Gemanagte Fonds meisterten auch dadurch Krisenzeiten wesentlich besser und so sollte es auch in Zukunft kommen.

„Zeitenwenden“ sind ein Thema für unerfahrene Anleger. Wer heute glaubt, dass mehr als 70 % des Investments in den USA eine gute Idee sind, sollte wissen, dass früher 40 % in Japan oder 80 % in Technologiewerte auch begründet wurde. Auch wenn es – nachträglich für jeden ersichtlich – nur Ausdruck eines irrationalen Runs war. Für erfahrene Anleger sieht der aktuelle Boom von Index-basierten ETFs mehr nach einer Falle aus, in die Anlegergeld abermals gelockt werden soll. Unabhängig davon, wie lange sich der Kurs der Unternehmen aus den USA noch besser als der Rest der Welt entwickeln könnte, ist die Idee des Aufbaus eines Portfolios allein nach der Marktkapitalisierung logischerweise keine gute.

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