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19. April 2021 von Monika Ammous
Wie mein Kind reich wird – Dilogie: Teil 2
Was ist zu beachten und welchen Stellenwert hat ein eigenes Depot in der Erziehung?
1. Freibeträge und Einkommensgrenzen
1.1 Sparerfreibetrag von 801 €
Kinder haben in Deutschland von Geburt an einen Sparerfreibetrag von jährlich 801 €. Bis zu diesem Betrag können Kapitalerträge wie Zinsen, Dividenden aber auch realisierte Gewinne steuerfrei vereinnahmt werden.
1.2 NV-Bescheinigung
Sollten in einem oder mehreren Jahren oder fortlaufend höhere Erträge erwirtschaftet werden, ist die Hinterlegung einer Nichtveranlagungs-(NV)-Bescheinigung bei der Depotstelle von Vorteil. Mit einer NV-Bescheinigung – die man beim zuständigen Finanzamt beantragen kann – wird angegeben, dass die Einkünfte des Kindes unter dem jährlichen Grundfreibetrag (2021: 9.744 €) liegen. Zusammen mit dem Sparer-Pauschbetrag können jedes Jahr Kapitalerträge von insgesamt 10.545 € steuerfrei vereinnahmt werden. Die NV-Bescheinigung gilt für drei Jahre.
1.3 Gesetzliche Krankenversicherung
Wenn das Kind kostenlos mitversichert ist, sind dort Einkommensgrenzen zu beachten. Diese liegen in Deutschland derzeit bei 470 € im Monat. Zusammen mit dem Sparerfreibetrag können jährlich bis zu 6.441 € Kapitaleinkünfte ohne die Mitversicherung zu gefährden realisiert werden. Vorausgesetzt, es gibt keine anderen Einkünfte.
Bei privat krankenversicherten Kindern spielen Kapitaleinkünfte keine Rolle, da Kinder dann nicht kostenfrei mitversichert werden können.
1.4 BAföG
Sollten die Eltern während des Studiums ein geringeres Einkommen haben, kann das Kind Ausbildungsförderung beantragen. Diesem Antrag wird nur stattgegeben, wenn das Vermögen des Kindes (Stand: Wintersemester 2020 /2021) unter 8.200 € liegt.
Die Regeln können sich ändern und z. B. auch Vermögen der Eltern berücksichtigt oder das Vermögen der Studierenden nicht berücksichtigt werden. Auch können Urgroßeltern, Großeltern und andere Verwandte sterben und die Urenkel, Enkel oder Neffen beerben. Ich empfehle aus Erfahrung, dass das Thema der Geldanlage für die Kinder nicht daran scheitern sollte. Viel wertvoller für das Kind ist, gelernt zu haben, wie Geld angelegt werden kann.
2. Das Geld gehört dem Kind
Wird dem Kind Geld geschenkt, gehört es dem Kind. Es gilt: „Geschenkt ist geschenkt, wieder holen ist gestohlen“.
3. Pädagogischer Aspekt
In der Schule werden wichtige Themen wie Vermögensaufbau, Altersvorsorge, der Umgang mit Geld, Steuern und vieles mehr wenig oder nicht behandelt. Lehrer lernen das auch nicht in ihrer Ausbildung und in Fächern wie Wirtschaft und Recht sind Paragraphen wichtiger als das Thema, wie ein Vermögen vernünftig aufgebaut und ein seriöses von einem unseriösen Angebot unterschieden werden kann.
Kindern das Sparen beizubringen ist eine Sache, die anscheinend – auch in Zeiten von Nullzinsen – noch immer funktioniert. Die Geldbestände auf Giro-, Tages- und Festgeldkonten wachsen täglich und erreichen derzeit über 6 Billionen €. Wenn man die aktuelle Entwicklung fortschreiben kann, geht dieses Geld sobald die Kinder 18 sind zu einem merklichen Teil an Broker, die oft nur als App existieren und mit deren Hilfe die dann erwachsenen Kinder mit dem Geld spielen können. Auf Aktien können sie in diesen Apps ebenso wie auf oft nicht existente Kryptowährungen, Fußballergebnisse oder Derivate setzen. Das Netz ist international und ungeschützt. Statt einer Beratung hat man eine Gruppe oft nicht bekannter Menschen. Gewinnt man, werden viele süchtig und wenn man sein Geld verloren hat, ist es halt weg. Die älteren werden sich aber daran erinnern, dass es in Zeiten des Neuen Marktes oder der Techblase ganz so einfach auch wieder nicht war. Viele machten sich Vorwürfe – weil sie glaubten, etwas falsch gemacht zu haben – und manche sind in der Zeit krank geworden oder haben zumindest vorübergehend mit dem Geld auch den Glauben daran verloren, dass Geld sinnvoll angelegt werden kann.
Zusammen mit dem Kind auf unserer Seite zu verfolgen wie sich sein Depotwert verändert, ist ganz anders. Der Zinseszinseffekt und dass es sich lohnt, Geld anzulegen, wird jedes Jahr mehr sichtbar. Außerdem lernt das Kind, dass sich Märkte bewegen. Vielleicht ist es in einem Jahr enttäuscht, weil es nicht so gut gelaufen ist. Doch mit diesen Erfahrungen kann das dann fast erwachsene Kind später die größten Fehler beim Investieren vermeiden – nämlich in Gier zu investieren und in Angst auszusteigen. Dazu lernt es, dass es sich lohnt, Geld vernünftig zurück zu legen.
Wir unterstützen Sie gerne bei dem Vorhaben ein Kinderdepot einzurichten. Dort können wie im Erwachsenendepot:
– Einmalbeträge angelegt
– Sparpläne in beliebiger Höhe eingerichtet aber auch
– Fonds von Eltern oder Großeltern übertragen
werden.
Das Depot wird von uns nach den Bedürfnissen Ihres Kindes individuell mit den für das Kind passenden Fonds strukturiert.
Kinderdepots sind über uns ohne Depotentgelt und ohne Ausgabeaufschlag möglich. Der Vermögensaufbau für Ihr Kind ist einfach. Starten Sie jetzt – für Ihr Kind!
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