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5. Februar 2020 von Richard Forsthofer
Höhenangst?
Die amerikanischen Indizes stürmen schon länger von Höchststand zu Höchststand. MDAX und TecDAX waren auch noch nie höher. Beim Performance-DAX scheint es nur noch eine Frage von Tagen, bis sich auch dieser in neuen Höhen begibt.
Tatsächlich war der Anstieg der letzten zwölf Monate Großteils eine Korrektur der wenig rationalen Entwicklung in 2018. Vor allem in Europa sind Unternehmen kaum teurer geworden und notieren deutlich unter dem Niveau von 2000 oder 2007, was aber erst ein Blick auf Kursindizes wie den EuroSTOXX 50 zeigt. Wer argumentiert, dass Kurse im Jahr 2000 hoch waren, sollte die Inflation und die aktuell uninteressanten Alternativen nicht unterschätzen. Dazu waren die Kurse im Jahr 2007 angemessen.
Wichtig zu wissen ist, dass psychologischen Barrieren wenn ordentlich genommen zu neuen Böden werden. Nur auf dem ersten Blick ist dieser Fakt nur für Charttechniker von Bedeutung. Für die fehlt es dann an Orientierungspunkten.
Über den Wolken ist die Freiheit nun mal grenzenlos! Ich sehe neue Allzeithochs – vermutlich in Übereinstimmung mit fast allen anderen Profis – wie die Freunde der Charttechnik. War Sorge davor auch dadurch begründet, dass die Kurse an den alten Höchstständen abprallten, Hürden also nicht übersprungen wurden, spricht eine Woche später wenig dagegen, dass Unternehmen bald realistisch bewertet werden. In einer Zeit mit negativer Rendite auf Staatsanleihen und – jedenfalls in München – nach Kosten keiner Rendite aus der Vermietung von Wohnungen und Häusern, ist die realistische Bewertung von Aktien Faktor 2- bis 3-mal höher als die aktuelle.
Das wird nicht morgen so kommen, noch sind wir „unter den Wolken“ und vom aktuell niedrigen Niveau muss man auch davon ausgehen, dass die Schwankung bald wieder ansteigt. Eine nachhaltige Trendwende halte ich derzeit jedoch für ein sehr geringes Risiko. Aktuell drängt dafür einfach zu viel Geld in die Märkte und dass das schnell abreißt, ist mit Blick auf die Alternativen unwahrscheinlich.
Als Fazit sind auch bei neuen Höchstständen vor allem europäische Aktien billig. Wer als längerfristig denkender Investor jetzt nicht investiert, sollte davon ausgehen, dass die aktuellen Kurse schon bald wie Schnäppchen wirken.
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