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26. April 2021 von Richard Forsthofer
Die Kostenmitteilung

In den letzten Wochen wurden – wie seit 2018 für jedes Jahr – die Kostenmitteilungen der Depotstellen versendet.
Darin aufgeführt sind alle angefallenen Kosten aller Fonds in Ihrem Depot. Es handelt sich um die Depotführungsgebühr sowie die Verwaltungsvergütung und andere Kosten Ihrer Fonds, über die auch schon vor dem Kauf in den Beipackzetteln informiert wurde.
Wenige Kunden haben sich in den letzten Jahren wegen dieser Kostenmitteilungen bei uns gemeldet, nur sind sicher einige irritiert.
Vorab: diese Mitteilungen sind die Umsetzung eines Gesetzes, das vielleicht in anderen Teilen der EU wie auch bei nicht wirklich beratenden Kollegen Sinn macht. Bei von uns beratenen Kunden führt der Kostenausweis in die Irre. Warum?
1. Diese Kosten sind vollständig in der Vergangenheitswertentwicklung Ihres Depots enthalten. Sie werden börsentäglich bei der Ermittlung des Fondspreises berücksichtigt und wurden berücksichtigt, als ein bestimmter Fonds gewählt wurde. Es ist einerlei, wo Sie diesen Fonds erwerben. Die Vergangenheitswertentwicklung und damit die Kosten sind immer gleich. Nur der verlangte Ausgabeaufschlag und natürlich die Qualität der Beratung und Betreuung variiert bei den Anbietern.
2. Geht es Ihnen darum, Ihr Geld gut und nach Ihren Bedürfnissen zu investieren oder darum, es für möglichst wenig Kosten zu investieren? Ein Depot nach Ihren Bedürfnissen wird in der Regel aus mehreren verschiedenen Anlagen bestehen und wenn Sie diese von Experten nach Ihren Bedürfnissen zusammenstellen lassen, wird dieser Experte und das Anlageprodukt etwas kosten.
3. Die Frage nach den Kosten darf gestellt werden, nur sollte auch die Frage, wie entscheidend diese für den Erfolg Ihrer Anlage sind, vernünftig beantwortet werden. Zwei Beispiele sollen das klar machen:
a) Angenommen, Sie haben einen Fonds, der nach Kosten eine etwas höhere Rendite liefern sollte und einen, der Ihnen nach Kosten weniger bringt. Welcher ist für Sie besser?
b) Angenommen, Sie haben einen Fonds, der nach Kosten bei gleicher Rendite etwas weniger schwankt/sich von den Märkten abhängig entwickelt und einen Fonds der nach Kosten bei gleicher Rendite mehr schwankt. Welcher ist für Sie besser?
Wir betrachten immer und nur die Entwicklung nach allen Kosten. Welche Bedeutung haben also die Kosten für die Fondsauswahl? Die Antwort ist: keine! Es kommt nur darauf an, dass das Depot Ihren im Anlegerprofil mitgeteilten Bedürfnissen entspricht und dass es sich nach diesen Bedürfnissen entwickelt. Das hat nichts mit den Kosten zu tun sondern nur mit der Wertentwicklung der Fonds nach Kosten.
Das führt mich zurück zum Kostenausweis. Die Information zu den Produktkosten ist für Sie nicht relevant. Wenn etwas interessant sein könnte, dann der Teil, der an den Vertrieb geht. Diese 0,60 bis 0,75 % im Jahr (variiert nach der gewählten Risikoklasse) teilen sich die MaDrei und unser Großhändler. Gut 70 % dieses Teils gehen in der Regel an uns und Sie wissen so, welchen Umsatz die MaDrei AG mit Ihrem Depot macht. Wie bei einem Anwalt, Steuerberater oder Arzt werden davon die Mitarbeiter, die Büros/Homeoffices, alle Versicherungen, die Software, natürlich auch ich und vieles mehr bezahlt. Die MaDrei AG ist nicht gemeinnützig. Sie darf auch Gewinn machen.
Bei einem Anwalt oder Steuerberater wissen Sie, was auf der Rechnung steht. Bei einem Arzt wissen Sie es, wenn Sie privat versichert sind auch. Wir finden eine Angleichung der Berufsbilder und deshalb auch die Kostentransparenz anders als viele in der Branche richtig.
Wir arbeiten für Ihr Geld und dass Sie dieses Geld nicht bezahlen müssen, weil Sie es so oder so zahlen würden, sollten Sie ebenso positiv sehen wie den Fakt, dass alle unsere Kosten den abgeltungssteuerpflichtigen Ertrag mindern. Das ist der alleinige Grund, aus dem die MaDrei kein Vermögensverwalter oder Honorarberater ist, der seinen Kunden wie ein Anwalt oder Steuerberater Rechnungen stellt.
Ein Beispiel für „Nachrechner“: wenn 0,5 % an uns gehen, fällt für diese 0,5 % keine Umsatzsteuer an und sie mindern vollständig den abgeltungssteuerpflichtigen Ertrag. Würden wir auf Honorarberatung umstellen, müssten wir für denselben Erlös (mit Umsatzsteuer) 0,595 % im Jahr in Rechnung stellen, die steuerlich bei Ihnen unwirksam wären. Zu einem administrativen und steuerlichen Nachteil für Sie käme ein enormer Aufwand für die MaDrei für Rechnungsstellung und Inkasso.
Abschließend ein Appell: wir arbeiten für unser Geld und ich habe das Unternehmen so zukunftsfähig gemacht, dass Sie und Ihre Kinder dauerhaft betreut werden. Wir hören immer wieder von Anlageberatern und Versicherungsmaklern, die ihre Tätigkeit beendet haben, verstorben sind oder in Fonds nicht mehr betreuen (dürfen). Vor allem bei Strukturvertrieben ist der, bei dem ein Vertrag abgeschlossen wurde, oft schon längst wieder Paketzusteller oder hat sein Studium beendet. Ärgerlicherweise erhält der Kollege oder der Wasserkopf eines Strukturvertriebes weiterhin die Vergütung auf den Bestand und zwar in dem Fall für nichts.
Wenn Sie so einen Fall im Bekanntenkreis haben, machen Sie ihn bitte auf uns aufmerksam. Um seine eigene Anlage zu verstehen und keine teuren Fehler zu machen sind Betreuer oft wichtig. Auch und gerade bei kleinen Verträgen wie VL oder einem Riester-Sparplan. Ein Depot von der Betreuung durch einen Kollegen auf unsere Betreuung zu übertragen, passiert mit einer Unterschrift. Durch den Versicherungsexperten in Nürnberg können wir – außer bei geschlossenen Beteiligungen – fast immer helfen.
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