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10. August 2020 von Richard Forsthofer
Börse als „Chaotisches System“?
Das Gespräch mit einer Mathematikerin brachte mir die „Information“, dass die Börse doch kaum zu erlernen sei und dass es sich um ein „Chaotisches System“ handelt, in dem jede Aussage eines Vorstands zu gewaltigen, in keiner Weise berechenbaren Ausschlägen führen kann.
Mein Physik studierender Sohn erklärte mir dann, was sie genau meinte. Er erzählte von Edward N. Lorenz, von Pendeln, Schmetterlingen und einigem mehr.
Ich denke, dass viele Menschen die Börse für ein Chaotisches System halten und dass es auch viele Menschen gibt, die sich deshalb dauerhaft von der Börse fernhalten oder – schlimmer – nur dann dafür interessieren, wenn und soweit Ihnen ein Investment logisch erscheint. Nur um zu lernen, dass Kursentwicklungen nicht ihrer Logik folgen.
In ein Chaotisches System würde auch ich kein Geld investieren. Die Idee macht die Wirtschaft und die in ihr arbeitenden Unternehmen zu einer Spielhölle, in der nichts produziert und in der nicht auf Märkte reagiert wird. Unternehmen sind lebende Organismen, die auf Änderungen der Nachfrage ebenso wie auf konjunkturelle Schwankungen reagieren, forschen und die Innovationen oder Alternativen finden und Kosten senken können. Reagieren sie nicht, sterben sie und werden durch andere ersetzt, die schneller, innovativer oder ganz einfach besser sind ersetzt.
Tatsächlich hat die Anlageberatung, in der die MaDrei für Ihre Kunden Geld anlegt, wesentlich mehr mit Landwirtschaft zu tun, als mit einem Chaotischen System. Es geht um Felder, die zu bestellen sind und es geht um Früchte, die wachsen und die man erntet. Jeder Landwirt kann sich überlegen, was für ihn und seine Felder die richtigen Früchte sind. Er kann sich gegen Hagel aber längst nicht gegen alles versichern. Es kann lange Trockenperioden geben, welche die Ernte eines Jahres vernichten. Nur ist es langfristig wesentlich besser und auch viel ertragreicher, die Felder zu bestellen als sie nicht zu bestellen.
Auch für die Hilfe des Staates, wenn es durch Überschwemmung oder zu lange Trockenheit zum existenzgefährdenden Totalausfall kommt, gibt es ein Pendant an den Börsen. Es nennt sich zum Beispiel Coronahilfe.
Mit Geldwerten aller Art hat man in Deutschland und anderswo im letzten Jahrhundert zweimal bei null anfangen dürfen. Mit Gold, Immobilien, Rentenversicherungen und ähnlichem wird man, wenn man es richtig anstellt und nichts passiert (!), nur nicht arm. Gute Renditen erwirtschaftete in der Vergangenheit und erreicht auch in der Zukunft sicher, wer in gute Unternehmen investiert. Bei uns bedeutet das, dass auch der konservativste Anleger in Fonds mit wenigstens 10 oder 20 % Aktien investiert. Sonst verliert sein Vermögen jedes Jahr 2 – 3 % an Wert. Und das sehr, sehr sicher!
In der Kapitalanlage gibt es keine Stilllegungsprämie. Stattdessen den Zins der Banken und der liegt aktuell bei null. Ob man in Früchte investieren will, die nicht nur Regen im Frühjahr sondern auch noch einen guten Sommer brauchen, ob man ein wetterfestes Depot will oder ob man mit einem Teil langfristig höhere Rendite und einem Teil eher geringe Schwankung will, kann jeder Anleger für sich entscheiden.
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