Unsere Blog-Regeln

Mit dem Zugriff auf unsere Beiträge erkennen Sie rechtlich bindend unsere MaDrei-Blog-Regeln an und verpflichten sich zudem Beschränkungen bezüglich des Zugriffs aufgrund Ihrer staatlichen Zugehörigkeit oder Ihres Wohnortes oder andere, bedingt durch Sie betreffende Rechtsordnungen, Gründe, einzuhalten. Bitte beachten Sie hierzu auch unser Impressum.

Kategorien

30. April 2019 von Richard Forsthofer

Die neue Seidenstraße / Belt and Road-Initiative

Belt and Road Initiative

Jetzt also auch die Schweiz! Erst 2013 wurde von Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping die Initiative angestoßen. Das ehrgeizige Projekt hat das Ziel, den Handel beschränkende Infrastruktur in manchen Ländern Eurasiens und Afrikas durch den Bau von Straßen, Zugstrecken, Häfen, Kraftwerken und Pipelines zu verbessern. Was fehlt, wird dort gebaut, wo es fehlt. Ausgegangen wird davon, dass es ohne die Hilfe Chinas am nötigen Geld oder auch an den entsprechenden Unternehmen, Baumaterialien, Ingenieuren und Arbeitern für die Umsetzung der Projekte fehlen würde.

Die Umsetzung gestaltet sich wie folgt: China gewährt Kredite an das Land, mit denen nötige Projekte finanziert werden sollen. Scheint das sinnvoll oder fehlt das Geld für die Rückzahlung, werden Teile der Infrastruktur, bisher vor allem Häfen (einer auf Sri Lanka, die Hälfte des Hafens von Piräus) an China oder chinesische Unternehmen verkauft oder langfristig verpachtet. China betreibt das Projekt nicht uneigennützig. Dass die Rolle Chinas im Welthandel gestärkt werden und der Marktanteil Chinas in der Welt erhöht werden soll, ist erklärtes Ziel.

Ähnlich wie die historische Seidenstraße den Warenaustausch in Eurasien in beide Richtungen deutlich gefördert hat, hat auch die neue Seidenstraße (auf dem Landweg aber auch Maritim) das Zeug dazu, den Wohlstand in allen beteiligten Ländern merklich zu erhöhen. Vor allem für Länder, deren Infrastruktur bisher aufgrund fehlender Einnahmen und fehlender Bonität als Schuldner wenig ausgeprägt ist, bildet das mit 900 Mrd. US$ budgetierte Projekt eine Riesenchance, den Wohlstand deutlich zu erhöhen.

Viele mit chinesischem Geld, Know-how und oft auch Personal gebaute Straßen, Bahnverbindungen und Häfen in Afrika gewinnen mit der maritimen Seidenstraße an Sinn, weil Afrika so Richtung Mittelmeer wie Richtung Indischer Ozean in die neue Seidenstraße eingebunden wird.

Für die Regierungen der Länder an der Seidenstraße überwiegen die Vorteile. China erfüllt für sie die Aufgabe einer überforderten Weltbank oder auch der EU, die aus der Sicht mancher Länder viel fordern aber zu wenig Substanzielles für die Entwicklung ihres Landes tun.

Die italienische Regierung ist dem Thema zugeneigt. Wie viel einfacher wird das Regieren, wenn man das für die Verbesserung der Infrastruktur erforderliche Geld nicht in Brüssel erbitten muss sondern von China bekommt? Ein Haushalt ohne Neuverschuldung scheint politisch nicht durchsetzbar. Im März schloss sich Italien als erstes G7-Industrieland der Initiative an. Am Wochenende wurde von Österreich die gemeinsame Erklärung unterzeichnet. Montag kam die Schweiz dazu. Griechenland, Portugal und Luxemburg haben bereits Abkommen mit China geschlossen.

Auch für Deutschland sind zwei neue Eisenbahnstrecken geplant: von Zhengzhou nach Hamburg und von Chongqing nach Duisburg. So soll der Güterverkehr weitaus kostengünstiger und schneller gestaltet werden. Dass China Deutschland wirklich einen Kredit für die Eisenbahnstrecke gewähren wird, damit wir solche Investitionen stemmen können ist aktuell unwahrscheinlich. Deutschland lässt sich auf keine mögliche Schuldenfalle von China ein. Ich bezweifle, dass das klug ist. Schließlich soll nicht nur Deutschland sondern auch China von den Projekten profitieren. Warum soll sich China dann nicht an der Finanzierung beteiligen? Deutschland hat zwar hohe Einnahmen, gibt die aber bisher nicht in einem dem Standort angemessenen Rahmen für Infrastruktur aus. Vor allem im Güterverkehr auf der Schiene besteht hierzulande erheblicher Nachholbedarf, was zu einer Überlastung der aus diesem Grund nicht ausreichenden Straßen führt! Die Seidenstraßen-Initiative hat auch in Deutschland das Potential, vereinfachte, schnellere, kostengünstigere und auch umweltfreundlichere Handelswege zu schaffen.

In Details hat sich China bisher kompromissbereit gezeigt. Ich halte es für sinnvoll, z. B. angebotenen Krediten für Bahnlinien, deren Zins durch die Gebühren für deren Nutzung gezahlt werden kann, offen gegenüberzustehen.

Doch bisher steht Deutschland der neuen Seidenstraße skeptisch gegenüber. Sozial-, Umwelt- und Menschenrechtsstandards sind Themen, über welche die deutsche Presse und die Politik trotz eines möglichen Wohlstandsgewinns in einer Region, die 2/3 der Weltbevölkerung umfasst, nicht hinwegsehen will.

Perspektivisch muss klar sein, dass „Belt and Road“ das Zeug hat, auch Reformen in Europa voran zu treiben. Dass Kolonialismus mit Dollar funktioniert, hat die USA mit dem Marshallplan bewiesen. Die 12,4 Mrd. US$ von 1948 erinnern an die Pläne Chinas.

China ist reformfreudig, hat Visionen, will Zukunft gestalten, will expandieren und will seine Wirtschaft stärken. Deutschland sollte sich von solchen Visionen anstecken lassen. Kritisieren und nichts tun ist einfach. Die Verhandlungen mit China müssen zu dem Ergebnis führen, dass auch die deutsche Wirtschaft am aus meiner Sicht sehr wahrscheinlichen Erfolg der Belt and Road-Initiative teilhaben und davon profitieren kann. Wie das aussehen kann, hat die Schweiz gestern gezeigt. Erhöhte wirtschaftliche Verflechtungen fördern den Frieden und erhöhen den Wohlstand.

Kommentare

Ich habe die Blog-Regeln verstanden und akzeptiere diese!

MaDrei-Blog-Regeln

  1. Mit dem Zugriff auf unsere Beiträge erkennen Sie rechtlich bindend die Regeln des MaDrei-Blogs an. Sie verpflichten sich diese Regeln einzuhalten und sind im Falle der Missachtung zur Leistung von Schadensersatz verpflichtet. Sollten Sie mit den folgenden Regeln nicht einverstanden sein oder Beschränkungen unterliegen, wie sie in Punkt b) näher erläutert werden, so ist Ihnen die Nutzung des MaDrei-Blogs nicht gestattet.
  2. Bestimmte Staaten haben Einschränkungen bezüglich der Verbreitung bestimmter Informationen (Information = „Texte, Bilder, Grafiken, Daten, Videos, Links, Präsentationen und jede andere Art von inhaltlichen Darstellungen“) über das Internet (z.B. USA, China, Russland usw.). Sollten Sie aufgrund Ihrer Nationalität oder Ihres Wohnortes diesen Einschränkungen unterliegen, wodurch ein Zugriff auf bestimmte Seiten für Sie rechtswidrig wäre, so ist Ihnen die Nutzung des MaDrei-Blogs ausdrücklich untersagt. Bitte informieren Sie sich VOR der Nutzung des MaDrei-Blogs über Ihren diesbezüglichen Status.
  3. Eine Anlageberatung kann und darf nur unter Berücksichtigung Ihrer Bedürfnisse erfolgen. Jegliche im MaDrei-Blog zur Verfügung gestellte Information dient dem allgemeinen und unverbindlichen Austausch über Finanzthemen. Eine Beratung kann und darf dieser Blog nicht darstellen. Insbesondere ist keine der zur Verfügung gestellten Informationen als Aufforderung zum Kauf, Halten oder Verkaufen von Wertpapieren zu verstehen. Wir weisen darauf hin, dass der Handel mit Wertpapieren erhebliche Risiken, bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals, beinhalten kann. Ohne fundiertes Fachwissen raten wir Ihnen ausdrücklich hiervon ab. Lassen Sie sich persönlich durch eine hierzu autorisierte Person beraten.
  4. Gewinne und Verluste aus dem Handel mit Wertpapieren unterliegen den nationalen Steuergesetzen und sind i.d.R. steuerpflichtig. Lassen Sie sich von einem Steuerberater diesbezüglich beraten. Im MaDrei-Blog gemachte Aussagen stellen keine Steuerberatung dar.
  5. Im MaDrei-Blog finden Sie Verweise und Links auf Webseiten Dritter. Zudem befindet sich die MaDrei AG auf sogenannten Social Media Plattformen. Auf die Inhalte der Seiten Dritter, sowie der Social Media Plattformen hat die MaDrei AG keinen Einfluss. Weder besteht ein Anspruch auf die Richtigkeit der Verweise oder Links, noch auf die Funktionsfähigkeit der Seiten sowie auf die Richtigkeit oder rechtliche Korrektheit deren Inhalte. Bei Kenntnis über unkorrekte Darstellungen jeglicher Art bitten wir Sie um eine entsprechende Information. Mit Verlassen der Domain madrei.de endet jegliche Verantwortlichkeit für angezeigte Inhalte.
  6. Sie verpflichten sich zur Einhaltung der im Netz üblichen Umgangsformen (Netiquette). Jegliche Art von persönlichen Beleidigungen, Schmähungen, rechtsradikaler oder sonstiger radikaler Stellungnahmen, sexueller Diskriminierungen, Gewaltverherrlichung und jeglicher anderer Meinungsäußerungen, die dazu geeignet sind andere Menschen in ihrer Persönlichkeit zu verletzen, sind zu unterlassen. Sie nehmen zur Kenntnis, dass solche Beiträge gelöscht werden und zum Ausschluss vom Blog führen können.
  7. Die im MaDrei-Blog zur Verfügung gestellten Informationen sind urheberrechtlich geschützt. Eine kommerzielle Verwendung durch Dritte ist ohne schriftliche Autorisierung durch die MaDrei AG ausdrücklich ausgeschlossen. Bei jeglicher anderer Verwendung ist stets der Autor bzw. Verfasser und die Quelle anzugeben. Das gilt auch für auf dem MaDrei-Blog zur Verfügung gestellte Informationen Dritter. Jegliche Urheber-, Patent-, Marken-, Eigentums- oder anderen Schutzrechte sind zu wahren.
  8. Die MaDrei behält sich vor jegliche Information des MaDrei-Blog zu einem beliebigen Zeitpunkt zu überarbeiten, zu ergänzen oder zu löschen. In keinem Fall besteht ein Anspruch auf Aktualität einzelner Beiträge, Überarbeitung oder Löschung auf Wunsch von Nutzern.
  9. Für jegliche Art von Information auf dem MaDrei-Blog wird eine Haftung ausgeschlossen. Insbesondere übernimmt die MaDrei keine Haftung für Richtigkeit, Vollständigkeit, Aktualität, Wahrheitsgehalt und Korrektheit der Informationen. Beiträge zu unseren Informationen stellen die Meinung des Schreibers dar. In keinem Fall kann die MaDrei AG für Beiträge Dritter haftbar gemacht werden. Die MaDrei AG überprüft und löscht unangemessene Beiträge zu nicht festgelegten Zeiten. Verantwortlich und haftbar bleibt in jedem Fall der Verfasser des Beitrages.
  10. Die MaDrei AG schließt jede Haftung gegenüber Nutzern des MaDrei-Blogs für Verluste von Finanzgeschäften jeglicher Art, Kosten jeglicher Art, Folgeschäden aufgrund des Besuchs von Drittanbietern (Links, Verweise) sowie Social Media Plattformen und sonstiger im Zusammenhang mit der Nutzung des MaDrei-Blogs stehenden Forderungen und Schäden aus. Sollten Schäden durch Manipulationen Dritter an unserem IT-System entstehen, so wird eine Haftung hierfür ebenfalls ausgeschlossen.
  11. Die Datenschutzerklärung der MaDrei AG, die Netiquette und das Impressum sind Bestandteil der Regeln des MaDrei-Blogs und zu beachten. Bitte nehmen Sie Kenntnis von diesen.
  12. Salvatorische Klausel: Sollten einzelne oder mehrere Regelungen ungültig, unwirksam oder widerrechtlich sein, so werden diese durch die im allgemeinen Geschäftsgebrauch üblichen Regelungen ersetzt. Im Übrigen behalten die anderen Regelungen in jedem Fall ihre Gültigkeit.

Stand 15. Mai 2015

Ich habe die Blog-Regeln verstanden und akzeptiere diese!